Argumente

Windkraftbefürworter und Politik behaupten gerne, dass die Argumente der Windkraftgegner substanzlos sind. Dabei gibt es natürlich berechtigte Zweifel und Kritik an dem zügellosen Ausbau.

Landschaft

Windkraftanlagen - so hört und liest man oft - verbrauchen in Summe auch nicht mehr Platz in Form von versiegelter Fläche als konventionelle Kraftwerke. Das mag sein. Aber sie stehen nun halt mal weithin sichtbar über unsere Landschaften verteilt, werden immer größer und höher und sind auch nachts - wie bei uns im Leininger Land - über zig Kilometer an der Befeuerung zu sehen. Ein ländliches Gebiet ist in der weithin verspargelten Landschaft hier leider nicht mehr so ohne weiteres zu erkennen.

Da nützt es wenig, wenn die dazwischen liegenden Freiflächen, wie vielfach angeführt wird, für die Land- und Forstwirtschaft weiterhin genutzt werden können. Als Naherholungsgebiet sind diese Gebiete für die Menschen jedenfalls verloren.

Egal, wie man den Flächenverbrauch von Windkraftanlagen nun betrachtet oder errechnet,  der Flächenverbrauch  1 pro erzeugter GWh von “Windparks” an Land liegt  in ganz anderen Größenordnungen  als die konventioneller Kraftwerke. Auch die Photovoltaik-Anlagen verbrauchen sehr viel Fläche, aber nicht annähernd so viel wie die Windkraft Anlagen.

Die Menschen brauchen ihre naturnahen Naherholungsgebiete, die Natur braucht Rückzugsräume. 

Die mittlerweile gut bekannten und belegten "Nebenwirkungen" von “Windparks”  werden von deren Befürwortern völlig unerwähnt gelassen: 

  • Vogel- und Fledermaus Sterben
  • Insekten Vernichtung
  • Lärm und Schattenwurf
  • Versiegelung hochwertiger Ackerflächen
  • Kontaminierung durch Rotor Abrieb, der direkt auf die Feldfrüchte niederrieselt und ins Grundwasser gelangt
  • Wertverlust der Immobilien
  • Enorme Kosten für Steuerzahler und Stromkunden
  • etc.

Man muss hier eher von einem Industriepark sprechen, anstatt von einer Kulturlandschaft.

Natur & Umwelt

Laut dem von BayWa r.e. GmbH eingereichten Gutachten konnten in dem Untersuchungsgebiet 86 Vogelarten, darunter 22 Arten, welche auf der Roten Liste, sowie 4 Arten, welche auf der Vorwarnliste Rheinland-Pfalz stehen, nachgewiesen werden.

Da das Plateau bei Dirmstein für den Vogelzug (u.a. Kraniche, Kibitze)  eine Rolle spielt und teilweise auch als Rastplatz genutzt wird, besteht hier großes Konfliktpotential. Zumal in der Nähe das Vogelschutzgebiet “Klärteiche Offstein” im Einflussbereich liegt. 

Weiter konnten auch 10 Fledermausarten nachgewiesen werden. U.a. Großer Abendsegler, Bartfledermaus und die am häufigsten vorkommende Zwergfledermaus. Gerade diese Arten gelten als stark kollisionsgefährdet. Im Hinblick auf den immer weiter schrumpfenden Lebensraum für Fledermäuse stellt der geplante Windpark Dirmstein eine weitere erhebliche Beeinträchtigung dar.

Durch die Habitat Veränderungen wird die Artenvielfalt in diesem Gebiet weiter zurückgehen 2 aufgrund von Vermeidungseffekten durch die Tierwelt.

Zudem wird Bodenversiegelung stattfinden durch Kranstellflächen, Fundamente und Zufahrtsstraßen für Instandhaltung. Ein weiterer Eingriff in die Natur, da hier Regenwasser schlecht bis gar nicht in den Boden eindringen kann.

Am Beispiel des “Windpark” Vechingen 3 kann man sich ein Bild machen, wie es bald auch bei uns aussehen wird. Hier ist die Rede von 240 m hohen Anlagen, die 17 Anlagen im “Windpark” Dirmstein sollen eine Höhe von 270 m haben! Derartig schwer vorstellbare Mengen an Beton und Stahl in unseren wertvollen Ackerböden zu versenken ist weder ökonomisch noch ökologisch. Ein Naherholungsgebiet ist das dann bestimmt nicht mehr.

Des weiteren verdichten sich die Hinweise, dass das Bodenleben in Windparks über die Jahre abnimmt und die Erosion beschleunigt  4, 5. D.h. unabhängig vom Standort sinken Nährstoffgehalt, Feuchtigkeit und organische Substanzen im Boden rapide, während der pH-Wert steigt. Besonders betroffen: Phosphor, Stickstoff, Kalium und organischer Kohlenstoff. Die Folge? Die Vielfalt nützlicher Bodenmikrofauna – vor allem Nematoden und Protisten – bricht ein. Netzwerke werden instabil und komplexitätsarm, was die gesamte Gemeinschaft aus dem Gleichgewicht bringt.

Die Auswirkungen von WEA auf das lokale Mikroklima sind ebenfalls nicht von der Hand zu weisen. Studien konnten nachweisen, dass WEA die Luftschichten durchmischen und u.a. warme Luft aus höheren Schichten in niedere gelangt 6. Dies führt u.a. zur Abnahme der Bodenfeuchte. Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages hat u.a. eine Korrelation zwischen Bodentrockenheit und WEA-Standorten festgehalten 7

Gesundheit

Die weithin mit Windkraftanlagen zugestellten Landschaften haben neben der optischen Beeinträchtigung eine bedrückende, ja bedrängende Wirkung auf die Menschen. 

Schattenwurf und Lärm wird oftmals als sehr störend empfunden.

WEA erzeugen neben akustischen Schall auch Windverwirbelungen und Winddruck Impulse welche weit über die 1000m Radius Abstand von Wohnanlagen hinausgehen und können negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben 8. Diese Thematik wurde noch nicht ausreichend untersucht. Schlimmer noch, es ist auch nicht vorgesehen, die gesundheitlichen Beeinträchtigungen, die von vielen Ärzten 9 seit Jahren im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme eines Windparks in der Nähe der erkrankten Personen beobachtet und beschrieben wurden, zu untersuchen.

Tückischer als der Lärm ist der sogenannte Infraschall, eine niederfrequente Luftschwingung, die ebenso wie der Lärm von Windkraftanlagen abgegeben wird. Tückisch ist der Infraschall deswegen, weil er nicht wahrnehmbar ist und eine krankmachende Wirkung hat. Die heutige Erklärung dieser Wirkungsweise ist die, dass einzelne Körperorgane mittels Resonanz mit dem Infraschall mitschwingen und zu Krankheitsbildern führen wie Kopfschmerz, Bluthochdruck, Herzprobleme, Übelkeit und ähnliche Symptome.

Ökonomisch

Immobilien

Der Bau eines Windparks in unmittelbarer Nähe führt laut zahlreichen Studien meist zu einem Rückgang der Immobilienwerte – insbesondere bei Wohnhäusern und Grundstücken im ländlichen Raum und mit Sichtkontakt zu den Anlagen. Je näher die Anlagen an den Grundstücken/Häusern stehen, desto mehr sinken die Preise. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Sichtbarkeit  10 der Windenergieanlagen. Am meisten sind Einfamilienhäuser betroffen. Problematisch kann es auch bei Finanzierungen werden, Banken bewerten Grundstücke und Immobilien in Sichtweite zunehmend vorsichtiger.

Auch das Leibniz Institut für Wirtschaftsforschung 11 hat in knapp Millionen Online Angebote ausgewertet und einen deutlichen Wertverlust, ca. 7 % im Durchschnitt, bei Einfamilienhäusern in einer Entfernung von 1 km festgestellt. 

Eine dänische Studie 12 spricht von Auswirkungen auf den Immobilienwert innerhalb von 3 km Entfernung. Auch die Anzahl spielt eine Rolle.

Auch interessant:

  • Es gibt in Deutschland keine gesetzliche Regelung 13, die einen finanziellen Ausgleich bei bloßem Marktwertverlust vorsieht. Daher besteht kein Anspruch auf Entschädigung bei Wertverlust durch Windkraftanlagen in der Nachbarschaft – selbst wenn dieser nachweislich eintritt.
  • Die Betreiber von Windkraftanlagen werden jedoch durch gesetzliche Regelungen umfassend finanziell abgesichert (EEG, Marktprämie, Redispatch…).

In anderen europäischen Ländern gibt es Entschädigungszahlungen für Immobilienbesitzer. 

 

Subventions-Irrsinn

Hier wird deutlich, mit welchen astronomischen Summen Windräder in Deutschland mit Steuergeldern subventioniert werden, damit sie für die Betreiber "wirtschaftlich" sind. Zwangsläufig ist der Strom damit für die Verbraucher am teuersten in ganz Europa, und zwar mit Abstand. Die "Energiewende" hat bisher schon ca. 500 Milliarden € insgesamt verschlungen, ein Ende ist nicht abzusehen. Wir finden, diese Steuergelder wären in vielen anderen Bereichen (Bildung, Gesundheit, Infrastruktur etc.) deutlich sinnvoller investiert.

Gesamtsubventionen pro Jahr für eine WEA mit 7 MW Leistung:

Eine Windkraftanlage mit 7 MW Leistung in Deutschland erhält im Jahr 2025 typischerweise eine EEG-Förderung in Form der sogenannten Marktprämie, deren Höhe durch Ausschreibungen bestimmt wird. Laut den jüngsten Ausschreibungsergebnissen der Bundesnetzagentur liegt der durchschnittliche Zuschlagswert bei 6,83 ct/kWh, während der zulässige Höchstwert 7,35 ct/kWh beträgt 14.

Berechnung der jährlichen Förderung:

Eine moderne 7 MW-Anlage erzielt unter realistischen deutschen Windbedingungen etwa 2 500 bis 3 000 Volllaststunden pro Jahr. Daraus ergibt sich eine Jahresstromproduktion von rund 17,5 bis 21 GWh.

Die jährliche Förderung ergibt sich aus dem Zuschlagswert multipliziert mit der Einspeisemenge:

Förderung = 0,0683 €/kWh x 17,5 bis 21 Mio kWh = 1,19 bis 1,43 Mio € pro Jahr!

Damit erhält eine 7 MW-Windkraftanlage in Deutschland derzeit eine jährliche Subvention von etwa 1,2 bis 1,4 Millionen Euro über die Marktprämie gemäß Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2023). Diese Förderung wird für 20 Jahre gezahlt 15.

Im  “Windpark” Dirmstein sollen 17 Anlagen dieser Größe gebaut werden.

1,2 Mio x 17 Anlagen x 20 Jahre = 408 Millionen € nur für diesen Windpark!

Wie hoch sind die jährlichen Subventionen für Windkraftanlagen in Deutschland?

Die jährlichen Subventionen für Windkraftanlagen in Deutschland belaufen sich im Jahr 2025 auf schätzungsweise 6 bis 7 Milliarden Euro an direkten Fördermitteln innerhalb des EEG-Systems (Erneuerbare-Energien-Gesetz) 16, 17, 18.

Damit zählt die Windkraft zu den größten Empfängern staatlicher Energie-Fördermittel in Deutschland, wobei die Tendenz leicht steigend ist, da der Ausbau bis 2030 weiter forciert wird.

Von einer “Anschubfinanzierung”, wie es vor Jahrzehnten schon hieß, kann keine Rede mehr sein. 

Quellen

  1. https://www.ageu-die-realisten.com/archives/1473/ - [Archiv]
  2. Bellon et al.; University College Cork; 2019;
    Effects of development of wind energy and associated changes in land use on bird densities in upland areas
    https://doi.org/10.1111/cobi.13239 - [Archiv]
  3. https://www.windpark-vechigen.ch/fakten/windrad-technik/ - [Archiv]
  4. Li et al.; 2025;
    Windfarm construction alters soil multinutrient cycling by destabilizing microfauna community in a mountain ecosystem
    https://doi.org/10.1016/j.jenvman.2024.123758 - [Archiv]
  5. Xia et al.; 2025;
    Assessment of forest disturbance and soil erosion in wind farm project using satellite observations
    https://doi.org/10.1016/j.resconrec.2024.107934 - [Archiv]
  6. Miller; 2020; The warmth of wind power;
    https://physicstoday.aip.org/quick-study/the-warmth-of-wind-power - [Archiv]
  7. Wissenschaftlicher Dienst des Deutschen Bundestages; WD 8 - 3000 - 083/20; 2020;
    Lokale mikroklimatische Effekte durch Windkrafträder; Kapitel 6. Wissenschaftliche Erklärungen für die Dürreproblematik in Deutschland
    https://www.bundestag.de/resource/blob/819218/a668b4852a5af0f8bd065ac999ee0d05/WD-8-083-20-pdf-data.pdf - [Archiv]
  8. Kaula; 2025; Gesundheitliche Relevanz aerodynamischer Emissionen von Windenergieanlagen. Eine interdisziplinäre Bewertung; https://www.infrage.org/; https://static1.squarespace.com/static/5faeb81cd6a09b1acbb5e78d/t/683f395b7417841a3ff0b21d/1748973916939/Gesundheitliche+Relevanz+aerdynamischer+Emissionen+von+WEA.pdf - [Archiv]
  9. https://www.aerzteblatt.de/archiv/windenergieanlagen-und-infraschall-der-schall-den-man-nicht-hoert-d2cf3eec-deb8-41f6-a237-39d8528e20bd - [Archiv]
  10. https://www.stopptdieriesen.de/news/sinkende-immobilienpreise-durch-windraeder - [Archiv]
  11. https://www.rwi-essen.de/presse/wissenschaftskommunikation/pressemitteilungen/detail/windraeder-lassen-immobilienpreise-sinken - [Archiv]
  12. Jensen et al.; 2018; The impact of on-shore and off-shore wind turbine farms on property prices;
    https://doi.org/10.1016/j.enpol.2018.01.046 - [Archiv]
  13. https://unserso.de/windkraftanlagen-und-immobilienwerte/ - [Archiv]
  14. https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/ElektrizitaetundGas/Ausschreibungen/Wind_Onshore/start.html - [Archiv]
  15. https://www.windbranche.de/wirtschaft/eeg-verguetung - [Archiv]
  16. https://www.ewi.uni-koeln.de/de/aktuelles/mittelfristprognose-gut-18-mrd-euro-eeg-foerderung-im-jahr-2025/ - [Archiv]
  17. https://www.netztransparenz.de/de-de/Erneuerbare-Energien-und-Umlagen/EEG/EEG-Finanzierung/EEG-Finanzierungsbedarf/EEG-Finanzierungsbedarf-2025 - [Archiv]
  18. https://www.energiezukunft.eu/wirtschaft/prognose-fuer-2025-sieht-eeg-foerderbedarf-bei-18-milliarden-euro - [Archiv]