Am 22. September 2025 hat die Bürgerinitiative NEIN Zum Windpark Dirmstein an unseren rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten, Herrn Schweitzer/ Mainz und unseren Landrat, Herrn Ihlenfeld/Bad Dürkheim, einen weiteren offenen Brief gesendet. Der Verteiler wurde bewusst so gewählt, dass die Fragen, die hier gestellt werden, direkt an Herrn Schweitzer und Herrn Ihlefeld gerichtet sind. Es ist uns wichtig, ebenfalls die Damen und Herren in den Genehmigungsbehörden darüber zu informieren, dass sie Entscheidungen treffen, die für viele Menschen hier im Leininger Land sehr unangenehme und auch unzumutbare Folgen haben werden.
Der Artikel von Frank Hennig über die Bundesnetzagentur, auf den wir uns beziehen, erschien zuerst bei Tichys Einblick 1.
Dieser Brief blieb bis heute, 23. Okt. 2025 unbeantwortet. Auch hier werden wir in den nächsten Tagen nachhaken.
Betreff: Keine weiteren Windräder mehr im Leininger Land, den angrenzenden Kreisen Donnersberg und Alzey Worms
An:
Herrn Ministerpräsident Schweitzer,
Herrn Landrat Ihlenfeld,
An das Bürgerbüro: bitte leiten Sie diese Mail an das Büro des Ministerpräsidenten weiter,
herzlichen Dank!
cc:
Professor Kopf (SGD Süd), Präsident
Herr Egelhoff (SGD Süd), bitte verteilen Sie diese Mail an Herrn Prof. Kopf und alle anderen
Beteiligten weiter. Herzlichen Dank!
Frau Schelkmann (VRRN)
Herr Engel (VRRN)
An die Damen und Herren vom VRRN/Planungsausschuss
Herr Bürgermeiste Rüttger, VG Leiningerland (bis Ende 2025)
Herr Bürgermeister Krauß, VG Leiningerland (ab 2026)
Herr Ortsbürgermeister Schütz, Gemeinderatsmitglieder in Obersülzen,
Herr Ortsbürgermeister Schlüter, Gemeinderatsmitglieder in Dirmstein.
Frau Bürgermeisterin Eicher, Obrigheim
Frau Bürgermeisterin Ulrich, Heßheim
Ortsvorsteher Heppenheim, Herr Hens,
Herr Bürgermeister Frank Klingel, Heuchelheim
Herr Bürgermeister Böll, Offstein
Herr Bürgermeister Diehl, Laumersheim
Herr Bürgermeister Wichmann, Großkarlbach
Herr Bürgermeister Dhonau, Kirchheim,
Herr Bürgermeister Wagner, Grünstadt
Herr Bürgermeister Keidel, Bockenheim
Herr Bürgermeister Nippgen, Neuleiningen
Sehr geehrte Herr Ministerpräsident Schweitzer, sehr geehrter Herr Landrat Ihlenfeld,
wir, Mitglieder der Bürgerinitiative “NEIN zum Windpark Dirmstein/Obersülzen”, wenden uns
heute an Sie direkt und bitten Sie um die Beantwortung der weiter unten aufgeführten Fragen.
Das Gebiet zwischen Grünstadt/Frankenthal bis nach Koblenz (nördlich der A6) ist mittlerweile mit über 600 Windkraftanlagen zugestellt. Südlich finden Sie über Bad Dürkheim, Neustadt bis nach Landau gerade mal 7 Stück, nach unseren Recherchen. Es gibt weitere Planungen, dieses bereits erheblich belastete Gebiet noch stärker mit WEAs zu verbauen, von der Petersau bis nach Kindenheim, so hört man. Die neuen Anlagen übertreffen die schon stehenden um mehr als das doppelte. Eine Nabenhöhe von 172 m und eine Gesamthöhe von 266 m darf getrost als gigantisch bezeichnet werden. Auch die Tatsache, dass ein bereits bestehender “Windpark” mit 14 Anlagen (Großniedesheim) nahtlos an den neuen, geplanten anschließen soll, ruft in der Bevölkerung Besorgnis hervor. Wir möchten das Naherholungsgebiet zwischen Dirmstein und Obersülzen so behalten, wie es ist. Die Errichtung des geplanten “Windparks” würde den Bürgern nicht nur ihre natürlich gewachsene und artenreiche Ortsumgebung nehmen, sondern auch die letzte noch verbleibende Schneise für den Vogelzug verstellen. Mit WEAs von gigantischen Ausmaßen.
Die Überfrachtung mit diesen Industrieanlagen verursacht einen bedrückenden Effekt, man
sieht jetzt schon überall WEAs, viel zu nah an den bebauten Gebieten. Auch nachts leuchtet die Befeuerung weithin, ein ländliches Gebiet ist schon heute hier nicht mehr zu erkennen. Wir wissen, dass das alles auf gültigen Vorgaben und Gesetzen beruht. Auch die Rechtslage ist uns nur zu gut bekannt, der eigentliche Grund für die Sorgen von uns Bürgern, die hier allem Anschein nach nur eine sehr untergeordnete Rolle spielen. All diese Vorgaben und Gesetze wurden von Menschen gemacht und können - den politischen Willen vorausgesetzt - auch geändert werden.
Frage 1) Warum wurde und wird hier nicht auf eine gerechte Verteilung geachtet? Ist eine lebenswerte Umgebung für die Bürger nördlich der A 6 nicht genauso wichtig wie für die im Süden?
Wir fordern: keine WEAs mehr in diesem Bereich aufzustellen. U. a. auch deswegen, weil sich hier drei Kreise treffen, die alle die allseits ungeliebten WEAs so weit wie möglich an den Rand ihres Kreises legen und dort kommt es dann zu einer wirklich unzumutbaren Konzentration. Hat man bei der Planung daran gedacht?
Wenn man sich mit dem Thema WEAs/Energiewende beschäftigt, bzw. beschäftigen muss, stößt man immer häufiger auf kritische Bücher und Artikel, die den Erfolg der (weltweit einmaligen!) Energiewende, wie sie in Deutschland forciert vorangetrieben wird, stark bezweifeln. Es stellt sich immer drängender die Frage nach der Sinnhaftigkeit und den enormen Kosten. Für jede WEA und jedes Solarpanel, das installiert wird und ans Netz geht, muss zwingend eine herkömmliche Energiequelle für die Stromerzeugung im Standby bereitstehen, falls nicht genug Wind weht oder es Nacht ist/die Sonne nicht scheint. Jeder normal begabte Mensch/interessierte Laie kann verstehen, dass Strom immer in der Menge und zu dem Zeitpunkt ins Netz eingespeist werden muss, wie er vom Verbraucher abgenommen wird. Zu viel oder zu wenig bedroht die Netzstabilität und verkompliziert die bedarfsgerechte Versorgung des Landes mit Energie/Strom. Ganz aktuell mit diesen Fragen beschäftigt sich der Artikel, aus dem ich hier zitiere:
“Bisher sind gigantische Wind- und Sonnenstromkapazitäten errichtet – insgesamt über 184 Gigawatt, gut das Dreifache des durchschnittlichen Strombedarfs im Netz. Während nach unten die Nulllinie touchiert wird (1,11 Prozent Einspeisung im August 2025) wird nach oben die theoretisch mögliche Leistung nie erreicht, im gleichen Monat waren es nur 30,5 Prozent.“
Das bedeutet, wir haben jetzt schon mehr als genug an “regenerativer Energie” installiert, und es reicht hinten und vorne nicht, weil Wind und Sonne nicht nur keine Rechnung schicken, sondern auch - ganz natürlich - unplanbar, im Übermaß oder gar nicht verfügbar sind. Oft ist der produzierte Strom nicht nur unnütz, weil zur Unzeit produziert. Weil er aber sofort abgenommen werden muss, “verkauft” Deutschland diesen Strom zu “negativem” Preis, also zusätzlichem (Steuer)Geld ins Ausland. Jedem ist klar, dass hier eine der Ursachen für die exorbitant hohen Strompreise liegt, die Betriebe zum Schließen und die Industrie ins Ausland zwingt.
Frage 2: Welchen Sinn macht es, konventionelle Stromerzeugung im Standby zu halten und nur bei Dunkelflaute zu nutzen?
Hinzu kommt die unfaire Berichterstattung der Mainstream Medien und der Öffentlichen, hier ein Beispiel: in der Unterhaardter Rundschau wurden die Leser am 2.9.25 darüber “informiert”, dass lt. Hersteller mit jeder der 4 in Tiefenthal geplanten WEAs, Nabenhöhe 175 m, 7,2 Megawatt der jährliche Strombedarf von bis zu 4500 Durchschnittshaushalten gedeckt werden könne. Das ist - ganz vorsichtig ausgedrückt - grob irreführende Berichterstattung, die seit Jahren widerspruchslos hingenommen wird. Wenn man tatsächlich für die astronomische Summe von ca. 500 Milliarden Euro, die der deutsche Steuerzahler und Stromkunde schon bezahlt hat für die “Energiewende”, etwas Gleichwertiges bekommen hätte, würde man über die unschönen Nebenwirkungen irgendwie reden können. Aber dem ist leider nicht so. Wir Bürger, Steuerzahler und Stromkunden bezahlen die völlig sinnfreie Verschandelung unserer Landschaften.
Wir fordern: ein sofortiges Moratorium für die Errichtung von WEAs. Erst muss zweifelsfrei geklärt werden, ob ein weiterer Ausbau überhaupt Sinn macht, angesichts der bereits installierten Nennleistung und dem dürftigen Ergebnis, was den Beitrag zur Stromversorgung von Bevölkerung und Industrie angeht. Falls ja, ist zwingend eine gleichmäßigere Verteilung - also Belastung ALLER Bürger mit dem weiteren Ausbau zu verbinden. Es kann nicht sein, dass bspw. in Berlin der Grunewald “verschont” werden soll, weil die Grünen das so wollen. Anderswo aber, bspw. der Reinhardswald gerodet wird oder wie im Leininger Land und an zahllosen anderen Orten unverantwortliche Konzentrationen von WEAs aufgestellt werden. Die Bürger in der Bundesrepublik wehren sich überall, weil dieser Irrweg allzu offensichtlich geworden ist.
Sehr geehrter Herr Schweitzer, sehr geehrter Herr Ihlenfeld,
sehr geehrte Damen und Herren im weiteren Verteiler,
Wir bitten Sie dringend um Unterstützung. Dirmstein, die Perle des Leininger Landes (noch) und unser beschauliches Obersülzen sollen NICHT von 17 gigantischen Windkraftanlagen umstellt werden. Von eventuellen weiteren Planungen muss Abstand genommen werden!
Wir machen uns stark für den Natur- und Landschaftsschutz und wollen unser schönes Naherholungsgebiet am Stahlberg und bei Obersülzen am Wormser Weg nicht zu einer Industrielandschaft werden lassen!
Ihrer Antwort entgegensehend, mit freundlichen Grüßen
Bürgerinitiative “NEIN zum Windpark Dirmstein/Obersülzen”
Weitere Mitunterzeichner haben auch diesen 2. Offenen Brief unterzeichnet.
